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Branitzer „Baumuniversität“ soll Baumsterben im Pückler-Park entgegenwirken

Parkrundgang in Branitz: Ulrich Freese im Gespräch mit Dr. Stefan Körner, seit 1. Januar 2020 Vorstand der Stiftung Park und Schloss Branitz

Nach einem ersten Kennenlernen in meinem Bundestagsbüro in Berlin vor einigen Monaten habe ich heute dem neuen Stiftungsdirektor der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Dr. Stefan Körner, meinen Gegenbesuch in Branitz abgestattet.

Dabei standen das letzte Woche im Bundestag beschlossene Strukturstärkungsgesetz und seine Wirkung für die Region genauso auf der Tagesordnung wie die aktuellen und künftig geplanten Sanierungs- und Baumaßnahmen im Park. Ausführlich haben wir eines der drängendsten Probleme für den neuen Chef von Schloß und Park Branitz besprochen, die Bedrohung durch den Klimawandel. Viele Bäume sind vor allem durch die Trockenheit der vergangenen Jahre und damit dem niedrigen Wasserstand der den Park versorgenden Spree stark geschädigt oder bereits verloren. Somit sind viele im Park vorzufindende heimische Baumarten diesen neuen Klimavoraussetzungen nicht mehr gewachsen und müssten beispielsweise mit Artgenossen aus südeuropäischen Regionen ersetzt werden.

Der Klimawandel stellt den Branitzer Park vor Herausforderungen – Dr. Stefan Körner verdeutlicht dies an erkrankten Bäumen

Genau hier beginnt eine für eine Schlösserstiftung einzigartige Forschungsarbeit: Die der Branitzer Baumuniversität, die seit 2011 wieder – ganz nach dem Vorbild von Fürst Pückler und seinem historischen Umgang mit besonderen Bäumen – fortgeführt wird. Mit der Arbeit werden historisch belegte und an den Standort und die neuen Bedingungen genetisch angepasste Baumarten herangezogen. Die somit entstehenden genetischen Nachkommen der historisch bedeutenden Gehölze können dann sofort beim Absterben eines Baumes am Originalstandort nachgepflanzt werden und somit die einzigartigen Bilder der Parklandschaft erhalten werden. Doch im Zusammenhang mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen ist hier viel Forschungsarbeit notwendig, die auch finanziert werden muss.

Die Branitzer Baumuniversität nach Vorbild des Fürsten Pückler

Der Branitzer Park eignet sich laut Dr. Körner durch seine künstlich angelegte Parklandschaft mit verschiedenen Höhenlagen sowie feuchten und trockenen Regionen ideal für eine solche Forschung. „Klimaresistente Wälder“ ist ein Thema, welches ich seit mehr als zwei Jahren mit dem zuständigen Ministerium in den Haushaltsberatungen thematisch vorangetrieben habe. Ich bin froh, dass daraus vielfältige Programme aufgelegt wurden und Projekte zur Wahrung historischer Kulturlandschaften gefördert werden können.

Aus diesem Grund bleibe ich mit Parkchef Dr. Körner zu diesem Projekt der Baumuniversität in engem Austausch, da mir der Fortbestand des Branitzer Parks als einer der kulturellen Leuchttürme in unserer Region sehr am Herzen liegt.

Was mich beim heutigen Rundgang immer wieder aufs Neue beeindruckt hat ist, mit welcher Kreativität, Engagement und Fleiß dieses Kleinod Fürst Pückler Park in Branitz weiterentwickelt wird um es attraktiv für Besucher aus allen Regionen Deutschlands und Europas zu machen, sowie es für die Nachwelt ganz nach den Ideen des Fürsten zu erhalten.