Zum gestrigen Artikel in der Lausitzer Rundschau zum Thema Verockerung der Spree ( „Braune Brühe schockiert Politiker“), erklärt der SPD Bundestagskandidat Ulrich Freese:
Probleme des Wiederanstiegs des Grundwassers in der Lausitz seit 1990 bekannt!
„Es war klar, dass mit der Stilllegung von Tagebauen und dem Einstellen des Abpumpens von Grundwasser eine Vernässung, wie in Senftenberg, Zerre, Terpe und anderen Orten in der Lausitz seit Jahren sichtbar, auftreten wird. Das Schadstoffausspülungen alter Bergbau- und Chemieaktivitäten zusätzliches Gefährdungspotential sein können, ist ebenfalls hinlänglich diskutiert worden. Deshalb habe ich schon 1997, als eine drastische Kürzung der Bergbausanierungsmittel durch die CDU geführte Bundesregierung im Raum stand, massiv gefordert, dass bei der Ausfinanzierung des zweiten Verwaltungsabkommens und weiterer, dass Thema Wiederanstieg des Grundwassers ausreichend mit berücksichtigt werden muss. (Im April 1997 haben 4000 Sanierungsarbeiter aus der Lausitz und Mitteldeutschland unter meiner Führung vor dem Finanzministerium demonstriert. Und im Sommer 1997 mehr als 1000 Sanierungsarbeiter vor dem Landtag in Dresden.)
Als Kreistagsabgeordneter habe ich in den letzten Jahren mehrfach das Thema Vernässung der Lausitz und deren Folgen im Kreistag angesprochen und die Kreisverwaltung zum Handeln aufgefordert. Die Kreisverwaltung hat dies jedoch nie als Problem der LMBV gesehen, sondern es vielmehr bei den Wasserverbänden angesiedelt. In einem Hintergrundgespräch im Sommer 2011 haben mein Fraktionskollege Helmut Franz und ich dem Landrat Harald Altekrüger, dem 1. Beigeordneten Hermann Kostrewa sowie dem zuständigen Beigeordneten Olaf Lalk, die Zusammenhänge aufgezeigt und Handlungsschritte angeraten. Dabei war uns wichtig, dass hierzu die Fachkompetenz des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe und dessen Präsident, Dr. Klaus Freytag, miteinbezogen werden.
Als ersten Schritt halte ich Absprachen mit dem Freistaat Sachsen für zwingend erforderlich. Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehört zunächst die Wiederherstellung des alten Grabensystems (Renaturierung der Vorflut), die konsequente Planung von Maßnahmen, z.B. mit der in der Lausitz entwickelten Schlitzwandtechnik, um den Zufluss von neuen Schadstoffen in die Spree zu verhindern sowie ein Aktivieren und Neubau von Wasserreinigungsanlagen (wie bei der Sanierung des Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen bereits erfolgt ist).
Es ärgert mich, dass immer wenn Extremsituationen auftreten, Wahlen vor der Tür stehen, diese Themen im Lichte der Öffentlichkeit skandalisiert, diskutiert, aber wenig vorzeigbare Ergebnisse zu Tage gefördert werden. Das Thema muss nun unter fachkundiger Führung konsequent weiterverfolgt werden.“ .